Aussergewöhnlich heftige Regenfälle vom 19. bis 22. August 2005 verursachten in weiten Gebieten des Kantons Luzern grossflächige Überschwemmungen und unzählige Ufer- und Sohlenerosionen an Fliessgewässern. Vor allem der Lauf und der Talboden der Kleinen Emme, aber auch das Reussgebiet, wurden heimgesucht. Der Spitzenabfluss der Kleinen Emme im Luzerner Stadtgebiet konnte aufgrund von Ausuferungen nicht exakt gemessen werden. Gemäss den Aufzeichnungen der Landeshydrologie (LHG) an der Messstation «Littau, Reussbühl» betrug der messbare Abfluss rund 650 m3/s. Die Ausuferungen oberhalb der Messstation werden auf rund 50 m3/s geschätzt. Augenfällig war, dass die Fluten sehr viel Schwemmholz mitführten und als Folge der Ufer- und Sohlenerosion grosse Geschiebemengen verlagert wurden. Gemäss den Angaben der Gebäudeversicherung des Kantons Luzern betrugen die versicherten Schäden im Gebiet der Kleinen Emme rund CHF 240 Mio. Dazu kommen unversicherte Schäden in unbekannter Höhe sowie Folgeschäden bei Gewerbe und Industrie sowie Infrastrukturschäden an Strassen und Schutzbauten.
Um die Bevölkerung, die Infrastruktur und die Unternehmen entlang der Kleinen Emme zu schützen und die weitere wirtschaftliche und räumliche Entwicklung zu sichern, erarbeitete der Kanton Luzern im Nachgang dieses Ereignisses das Projekt «Hochwasserschutz und Renaturierung Kleine Emme». Im Juli 2010 wurden die Pläne für die Hochwasserschutzmassnahmen, der Bericht zur Umweltverträglichkeit und das Rodungsgesuch öffentlich aufgelegt und 2012 vom Regierungsrat bewilligt.
Seither wird das Projekt Abschnitt für Abschnitt realisiert. Im Wissen, dass ein solches Grossprojekt Jahrzehnte in der Realisierung beanspruchen wird, wurden sogenannte Vorgezogene Massnahmen (VOMA) bei den Schadenhotspots bereits in den Jahren 2009/2011 realisiert.